Für Team PokerStars Pro Sebastian Ruthenberg begann die Spring Championship of Online Poker 2013 mit etwas Verspätung erst am Freitag. Ab sofort werden aber in regelmäßigen Abständen Blog-Einträge vom Gourmet-Koch unter den Pokerspielern folgen. Das Ziel ist natürlich ein weiterer SCOOP-Titel, nachdem der Hamburger bereits 2011 beim '$2.100 Triple Stud' erfolgreich war.
Von Sebastian Ruthenberg
In Zusammenarbeit mit PokerStrategy und PokerStars gibt es von mir eine kleine SCOOP-Artikelserie, in der ich ab heute im Schnitt alle zwei Tage Artikel über meine SCOOP-Erfahrungen aber auch Themen abseits vom Pokertisch schreiben werde.
Erst einmal zu mir: Ich bin Sebastian Ruthenberg, PokerStars Team Pro seit 2007, habe vor einer gefühlten Ewigkeit einen EPT-Titel und WSOP-Bracelet gewonnen und bin nun nach kleiner Pokerabstinenz wieder auf der Jagd nach Turniererfolgen... zumindest online und da gibt es mit der diesjährigen SCOOP ja einiges an Möglichkeiten.
Als erstes auf dem Plan stand für mich das Event #17 - 6-Max Super-Knockout (50% des Buy-ins gehen in den Preispool, 50% werden in Form von Bounties verteilt) - in allen 3 Buy-in-Klassen auf dem Programm: 27$, 215$ und 2.100$.
Ich habe zwar noch nicht viele Super-Knockout-Turniere gespielt, aber bezeichnend ist, dass zumindest in der frühen und mittleren Phase All-ins aufgrund der Knockoutvalue (halber Buy-in) viel lighter gecallt werden können (bzw. müssen). Mit dem weiteren Turnierverlauf steigert sich aber die Value der Chips, sodass die Callingranges für „gleiche" Spots wieder tighter werden. Nun gingen die SCOOP-Events heute leider nicht wirklich lange für mich, aber hier ein Beispiel für einen dieser Calls:
Die Pot Odds von 1:1.69 (2.513 Chips callen für einen 4.068 Pot) würden einen Call in einem normalen Turnier in diesem Spot nicht rechtfertigen. Aufgrund des hohen Bounties wird dies aber zu einem „Easy Call" und kann auch mit viel schlechteren Händen gecallt werden. In normalen Knockout-Turnieren, wo nur 20% des Buy-ins als Bounty benutzt werden, wird diese Bountyvalue aber von vielen Spielern überschätzt und im Schnitt zu loose gecallt. Die eigenen Push-Ranges müssen also entsprechend angepasst werden.
Dadurch dass die Spieler lighter callen (und im Falle von normalen Knockout-Turnieren ZU light), wird die Foldequity minimiert. Es sollte also um einiges tighter gepusht und restealt werden.
Das war es für diesmal von mir. Im High (2.100$) Event hat es nach ein paar verlorenen Flips leider nur zum 236. Platz (787 Teilnehmer) gereicht. Die nächsten Turniere sind für mich wahrscheinlich das Zoom-Event (#20) und dann nach einer kurzen Pause das ‚2.100$ Stud Hi/Lo'.
Im nächsten Eintrag schreibe ich vielleicht etwas über meine Kocherfahrung in einem Michelinrestaurant in der Schweiz und die Parallelen zum Poker.
Bis dahin,
Sebastian